Ein schweres Busunglück im Alter von 18 Jahren ließ Frida Kahlo monatelang bettlägerig und fast verkrüppelt zurück. Kaum einer glaubte daran, dass sie jemals wieder laufen könnte. Doch ihr ungebändigter Wille zu leben und vor allem das Malen ließen sie diese schwere Zeit hinter sich bringen.
Auch die Heirat mit dem damals schon berühmten Maler Diego Rivera war nicht immer einfach. So musste sich Frida mit Diegos Exfrau herumschlagen, die sich herausnahm, nach wie vor für ihn zu kochen. Doch schon bald wurden die ungleichen Frauen zu Freundinnen.
Da man Fridas Talent damals noch nicht erkannt hatte, war die Kasse meistens leer, und es gab wenig zu essen. Doch sobald ein Bild verkauft war, nutzte sie ihr Entgelt dafür, ein großes Fest auszurichten, bei dem es einfaches Essen gab und Bier und Tequila im Überfluss.
In manchen Aufzeichnungen kann man erkennen, dass Kahlo keine große Esserin war, und auch Schwierigkeiten hatte, größere Mengen zu sich zu nehmen. Das hing sicherlich auch damit zusammen, dass sie so oft Stützkorsetts wegen ihres Rückens tragen musste. Sie sagte aber immer, dass sie sich Mühe gibt zu essen, ihr es aber vor allem darauf ankomme, Lebensfreude zu geben und auch zu genießen.
Ihre Selbstportraits zeigen oft den zerschundenen Körper der Künstlerin und strahlen eine gewisse Morbidität aus. In den Stillleben, die sie in späteren Jahren immer öfter malte, sieht man zwar keine zerschundenen Körper; doch spielt Kahlo stattdessen mit aufgeschnittenen Früchten, die an Genitalien erinnern, und mit Früchten, die teilweise schon am Verrotten sind. Für mein Essen suchte ich mir die Bilder „Früchte der Erde“ und „Die Braut erschrickt vor dem Leben, das offen vor ihr liegt“ aus.
Diese Stillleben, aber auch das Buch von Guadalupe Rivera über die Fiestas der Frida Kahlo inspirierten mich zu meinem eigenen Kahlo-Abend, bei dem es - anders als bei Frida - keine Saufgelage gab und auch nicht das halbe Dorf eingeladen war.
Wieder einmal richtete ich ein Performance-Dinner für eine kleine Gruppe von neun Personen aus. Es gab eine Auswahl feiner Weine aus der Weinrebe am Lindenplatz und folgende Speisen:
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