Die Tage scheinen golden, aber gegen 17 Uhr verdüstert sich der Himmel. Es wird windig und der Abend bricht innerhalb weniger Minuten herein.
Es ist der zweite Abend des Performance-Dinners zu Katharina Fritschs Installation „Tischgesellschaft“.
Die Gäste sind dieses Mal fast ausschließlich bekannte Gesichter - sogenannte Wiederholungstäter.
Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Balkon mit den ersten Gästen kommt auch das dritte Ehepaar. Mit einem Glas Prosecco in der Hand erläutere ich die „Tischgesellschaft“. Für mich ist diese Arbeit Fritschs typisch deutsch, was mich dazu inspirierte, eine Art deutschen Abend zu entwickeln. Hierbei ließ ich aber Altbekanntes wie Sauerkraut und Rippchen außen vor. Wichtig war mir, das Menü mit Erinnerungen an Gerichte aus meiner Kindheit zu spicken, diese aber so zu modifizieren, dass das Ergebnis feiner wurde und sich vor allem auch optisch mit meinem Kunstempfinden verband.
Anders als ein traditioneller Bildhauer arbeite ich nicht mit Hammer und Meißel, sondern zerkleinere, trockne, rehydriere, püriere, streiche durch Siebe und richte die einzelnen Komponenten dann auf Tellern an. Diese kleinen Kunstwerke sind von kurzer Dauer, denn innerhalb von fünf bis zehn Minuten ist der Teller leer gegessen. Was bleibt, sind die Fotos, die man teilweise hier findet!
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