Um in die richtige Stimmung für das JD Experience zu gelangen, bedarf es
eines Cocktails. Und zwar eines Juniper Dash’s (kurz JD) bestehend aus Gin,
Schlehengin, Vodka, Grapefruit- und Limettensaft sowie zerdrückten
Wacholderbeeren. Dieser sehr potente Drink lockert sofort die Zunge und wärmte
auch an diesem kühlen Abend.
Die Gäste trafen pünktlich zum Performance-Dinner in der Galerie am Dom in
der Plockstraße ein. Diesmal waren viele neue Gesichter dabei, die noch nicht
wussten, was auf sie zukommen würde. Nach einer kurzen Intro hatten die Gäste
Zeit, sich die Arbeiten des deutschen Pop Art-Malers Jörg Döring anzuschauen,
bevor dann im ersten Stock die Dinnertafel eröffnet wurde.
Als Amuse Bouche gab es eine Variante von Himmel & Erde, hier bestehend
aus Pastinakenpüree mit Apfelgel und frittierter Blutwurst. Dieser kleine
Teller war als Referenz zu Dörings Aufwachsen im Ruhrgebiet anzusehen.
Gefolgt wurde dies von einem Gang für Sean Connery. Anstelle von Haggis
oder frittierten Schokoriegeln nahm ich die in der schottischen Küche häufig
verwendeten Haferflocken und bereitete ein Porridge zu, das mit einer
Kräuterbutter und grünem Spargel verfeinert wurde.
Sofia Loren, die ebenfalls in vielen Bildern des Künstlers auftaucht, bekam
ein in Olivenöl pochiertes Schwertfischfilet mit kaltem Salat aus Aubergine,
Tomate, Basilikum und Pinienkernen.
Nachdem wir nun den europäischen Teil bearbeitet hatten, ging es weiter zu
Steve McQueen und Konsorten mit einem uramerikanischen Cheeseburger. Dieser
wurde aus Roastbeef und Knochenmark zubereitet und in einem Burgerbrötchen
serviert, das seine Süße durch die Zugabe von Vanillepudding erhalten hatte.
Als säuerlicher Gegenpart dienten eingelegte Gurkenscheiben mit Senfsaat und
Chili.
Das Dessert war zweigeteilt. Der erste Teil bestand aus einem Glasröhrchen,
das mit einer Haselnussgebäckmilch gefüllt war und geschmacklich an Giotto
erinnerte.
Teil zwei war ein Erdbeersorbet auf Avocadopüree mit frischem
Ricotta und pinkfarbenen Streuseln. Dieser Gang hatte also die Farben der
italienischen Flagge, fasste Aspekte des schottischen Savouries auf (eines
Dessertgangs mit salzigen Elementen); außerdem enthielt er den sehr
amerikanischen Geschmack von Streuseln mit Milchpulver und weißer Schokolade,
die schmeckten, als stammten sie aus einer Fertigtüte– was in diesem Fall
köstlich war!
Bevor der Abend langsam zu Ende ging, gab es noch eine Praline mit einer
Maracuja-Marshmallow-Füllung.
Mit wohlgefüllten Mägen verabschiedeten sich nach und nach die Gäste und
verblieben bis zum nächsten Mal.