Montag, 20. April 2015

Nikki Pelaez Performance-Dinner

Das Menü

Am vergangenen Samstag fand ein Performance-Dinner zu Ehren von Nikki Pelaez statt. Die aus den Niederlanden stammende Künstlerin ist seit einigen Monaten im neuen Programm „artherb“ der Galerie am Dom vertreten.
Ich persönlich war schon von den Fotografien ihrer Bilder hin und weg. Aber die echten Arbeiten vor Augen zu haben, erweckte eine reine Freude, die nicht mehr abklingen will.
Nikki Pelaez arbeitet mit vielen Materialien, die vielschichtig in ihre Werke eingearbeitet werden. Sie verwendet eigene Fotografien ebenso wie Abbildungen alter Kunstwerke und setzt diese unter Verwendung von Kreiden und Tinten in einer Vielzahl verschiedener Methoden zu neuen eigenständigen Arbeiten zusammen, die von Attraktion und Ablehnung, von Weichheit und Härte und Intimität erzählen. Ihre Arbeiten als Collagen abzustempeln, wäre daher viel zu einfach.
Vor allem durch das zum Schluss hinzugefügte Element in Weiß (meistens in Gestalt eines Tieres) entwickeln die Bilder eine mysteriöse, zauberhafte Schicht,  die sie auf einzigartige Weise erstrahlen lassen!
Als es nun darum ging, ein Thema für das nächste Performance-Dinner in der Weinrebe zu finden, musste ich also nicht lange überlegen und schlug Marc Colavincenzo vor, einen Abend für Nikki auszurichten.  Da er mittlerweile selbst ein großer Fan ihrer Arbeiten ist, musste ich nicht lange Überzeugungsarbeit leisten.
Das Menü lehnte sich stark an die bei dem Abend ausgestellten Werke an: Die abgebildeten Tiere kamen auf den Teller! Vor allem aber sollte sich auch das im eigentlichen Wortsinne Vielschichtige am Werk von Nikki Palaez – das Immer-wieder-Überarbeiten, Verfeinern und Erneuern, das Auflegen weiterer Schichten auf das Grundprodukt – im Essen widerspiegeln. Ich kochte, trocknete, frittierte, zerstieß, würzte usw., um nur ein Beispiel für die Verarbeitung einer (!) Zutat zu liefern.
Hier nun ein paar Aufnahmen vom Abend:
© Nikki Pelaez: Inspiration für das Amuse Bouche
Das Amuse Bouche: Masala-Taube mit kalter Erbsen-Joghurt-Suppe
Taubenhackbällchen mit eingelegter Karotte und Taubenbrust
Oranje lässt grüßen: Kürbisterrine mit Seidentofu und Saat

Der Frühlingsgang: Spargel mit Estragonstampf und Rhabarberhollandaise
© Nikki Pelaez: Inspiration für den Fischgang
© Nikki Pelaez
Black Tiger Prawn hit Matcha-Schmand, Gurke, Limettengel und Tempura
© Nikki Pelaez: Inspiration für den Hauptgang
Kalbsbäckchen mit Kräuterseitling und Blätterteig
Alter Gouda mit Apfel-Pflaumenweingelee und frittierten Kapern
© Nikki Pelaez: Inspiration für das Dessert
Meine Variante eines Grasshopper Pies: Schoko-Kokos-Cookie mit Maracujajelly, Minzsorbet und Kokosschaum
Slagroomtruffles

Dienstag, 7. April 2015

Pop Art-Performance Dinner

Am 28. März fand das Pop Art Performance-Dinner in Wetzlar statt.

Es wurde ein 4-Gänge-Menü im Stadthaus am Dom zubereitet. Das Dinner basierte auf den Arbeiten von Robert Indiana, Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Tom Wesselmann. Das Menü bediente sich der figurativen Bildsprache der Künstler.

Größte Inspirationsquelle für das Dinner war hierbei das Artist’s Cookbook des Museum of Modern Art sein, für das sämtliche Künstler ihre Lieblingsrezepte beigesteuert hatten – sei es fiktive „Ursuppe“, das simple Öffnen einer Dose Campbell’s Tomato Soup oder Dorothy Lichtensteins Vitello-Tonnato-Variante, bei der sie Sahne und Mayonnaise bereits eliminiert hatte und androhte, demnächst auch das Kalbfleisch wegzulassen.

Diese Elemente wurden zu einem saisonalen Menü verarbeitet, welches das Werk der Künstler widerspiegelt; deren Rezepte lieferten die Inspiration für ein unvergessliches Performance-Dinner.
Blick in die Ausstellung

Die Suppendose als Vase durfte natürlich nicht fehlen.
Die Menükarte
© Mel Ramos: Korn Queen


Amuse Bouche: Königin der Gemüse trifft Maissalsa und Garnele

Kartoffelsalat mit Feta, Kürbiskernen und Granatapfel
© Keith Haring: The Story of Red and Blue 15

Das Dessert: Tomatensuppenkuchen mit Schokolade, Erdbeergelee und Sahne

Amerikanische Petit Fours: Peanut Butter & Jelly-Trüffel