Sonntag, 29. April 2012

Marra/Göbner II


In der Küche wird der Garnelencocktail angerichtet.


Die Gäste lauschen meiner Intro. 



Gespannt werden die Menükarten begutachtet.


Amuse Bouche am Tisch.


Der erste Gang: gehobelter Spargelsulz mit einer Mousse au Jambon. Dazu ein Wildkräutersalat mit Estragon und grünem Pfeffer-Vinaigrette.



Der zweite Gang: Angelehnt an den Klassiker Insalata Caprese, jedoch in einer gefrorenen Variante.



Im Hauptgang werden Spiegelei mit Speck zu einer Fleischroulade aus Kalbsbries, Schweinshaxe und Hühnerfarce gereicht. Dazu Colcannon, das bekannte Kartoffelpüree aus Irland mit Frühlingszwiebel und Spitzkohl.


Kir Royal mal anders. Champagnerschaum bedeckt den Cassis-Wackelpudding. Dazu Zitronenbaiser, Zitronengel und marinierte Heidelbeeren.


Petit Fours mit Alkohol: Himbeermacaron mit Himbeergeist.

Sonntag, 22. April 2012

Tradition trifft Moderne, Teil I

Die Performance-Dinner-Tafel

Der italienische Maler Marra und der deutsche Bildhauer Göbner zeigen gemeinsam Arbeiten im Oberhessischen Museum. Unter dem Titel Bilder-Wandel-Bilder findet man psychedelisch anmutende Acrylarbeiten auf Leinwand, die mit einer besonderen Technik bestechen. Durch die Verwendung einer speziellen Spachteltechnik schafft es Marra, dass man durch die eigene Positionsveränderung den Eindruck bekommt, sich drei verschiedene Gemälde anzuschauen. Von links, rechts und geradeaus werden Farb- und Musterveränderungen deutlich. Göbner dagegen besticht mit derb gehauenen Holzfiguren, die bei sehr alltäglichen Tätigkeiten zu beobachten sind. Schaut man genauer hin, so erkennt man jedoch schnell das Filigrane an den Figuren, die Detailbesessenheit und den ironischen Bruch mit dem Klischee.
Anders als bei früheren Ausstellungen wie Elvira Bach oder auch Leica finden sich hier keinerlei Referenzen zum Essen. Dies kann man als carte blanche oder als Bürde bezeichnen. Ich tat Ersteres und entwickelte ein Menü, das einen Gedankenwandel beim Gast hervorrufen soll. Die Idee war, traditionelle Gerichte (von angestaubten Klassikern der 50er Jahre bis zu ubiquitären Buffet-Bestandteilen der Gegenwart) neu zu interpretieren und zu verfremden. Eine Spiegelung findet dieser Ansatz auch in der zweiteiligen Menükarte, die auf der ersten Seite das bereits bekannte Gericht benennt und erst beim Umblättern das „wirkliche“ Gericht des Abends preisgibt.
Hier nun eine Auswahl der Bilder des ersten Abends. Detailaufnahmen der einzelnen Gänge werden in den nächsten Postings folgen.


Der Abend kann beginnen




Garnelencocktail - fast servierfertig




Gelato Caprese im Weckglas

Dem Küchenpersonal schmeckt es auch

Anrichten des Hauptgangs

Petit Fours: Himbeer-Macarons mit Himbeergeist

Der Museumsdirektor hat auch noch vorbeigeschaut! 

Sonntag, 1. April 2012

Semiglot-Finissage und Petit-Fours-Buffet



Die Ausstellung Semiglot von Mariella Mosler geht zu Ende, das Bodenmosaik wird abgebaut. Als krönenden Abschluss gibt es deshalb eine letzte Veranstaltung. Der Katalog wird vorgestellt, die Kuratorin führt noch einmal durch die Ausstellung und ich habe ein Petit-Fours-Buffet - passend zur kleinteiligen Zuckerperlen-Arbeit - vorbereitet.


Es gibt eine bunte Mischung an süßen Kleinigkeiten; von schokoladig zu fruchtig, von mürbe zu butterzart, von nussig zu zitruslastig. Nachdem das Semiglot-Buffet zur Vernissage nur einer ausgewählten Gruppe zugänglich gewesen ist, steht das süße Buffet zur Finissage allen offen, die sich an diesem Tag noch einmal in der Kunsthalle einfinden.
Hier eine Dokumentation der lukullischen Speisen!


Vanille-Shortbread: mürbe bis zum geht nicht mehr. Die kleinen Gebäckstücke schmelzen auf der Zunge und geben ihr buttrig-vanillenes Aroma ab.


Cranberry-Kokos-Riegel: Sie sehen vielleicht nicht wie ein Glanzstück aus, aber der Geschmack der mit Kondensmilch zusammengehaltenen Masse ist ein Gedicht!


Nanaimo-Riegel: Das erste Mal habe ich von den Nanaimo-Bars durch Nigella Lawson erfahren. Mittlerweile weiß ich, dass sie das Nationalgebäck von Kanada sind und mein von dort stammender Weinhändler nach meinen Nanaimo-Bars verrückt ist.


Espresso-Ingwer-Brownies: Dunkle Schokolade und viel Espressopulver machen diese Brownies zu einer echten Erwachsenen-Angelegenheit. Dazu dann noch süßlich-scharfer kandierter Ingwer, und die Sache ist perfekt als ein „grown-up-treat“.


Amaretto-Trüffel: Amaretto, Amarenakirschen und Amarettini-Kekse – zusammengehalten von einer Butterganache mit Kakao. Wer braucht da noch Ferrero?


Orangenplätzchen: Buttriger Keksboden und eine mit Cointreau aufgemotzte Bitterorangenmarmelade als Füllung machen diese Kekse zu einem reinen Gaumenvergnügen, die Orangenglasur und die bunten Zuckerperlen dazu noch zu einer Freude für die Augen.


Mohngebäck: Hell-dunkel-hell. Dünne Böden an fluffigem Teig bieten eine milde Hülle für eine würzige Mohn-Grieß-Masse mit Rum und Zitrone, die diese kleinen Quadrate zusammenhält.


Beeren-Tartelettes: Wieder Butter, Butter, Butter. Kleine knusprige Böden, mit flüssiger Schokolade ummantelt, bieten die Grundlage für eine Mascarponecreme und ein Blaubeer-Himbeer-Kompott mit Beerenlikör.


Red-Velvet-Muffins: Der neue/alte Trendsetter. Mittlerweile existieren für diese kleinen fluffig-üppigen Bomben Rezepte wie Sand am Meer. Viel rote Lebensmittelfarbe gibt dem schokoladeigen Rührteig die besondere Färbung, getoppt wird das Ganze von Buttercreme.


Erdbeer-Daiquiri-Muffins: Frühjahr und Partyzeit in einem! In weißem Rum marinierte Erdbeeren spicken diese Muffins, darauf eine Creme aus Frischkäse und Limettenschale.


Zitronen-Macarons: kleine Knusperbaisers, zusammengehalten mit einer Buttercreme zusammengehalten, die mit Zitronenschale- und saft verfeinert worden ist. Sophisticated understatement, sag’ ich da nur!


Pistazien-Zitronen-Plätzchen: Diese weichen Taler sind gespickt mit gehackten Pistazien und mit Zitronenöl gewürzt. Als Referenz zu den Pistazien gab es noch grünen Zuckerguss. Voilà!


Und last but not least die wunderbar saftigen Aprikosenwürfel. Der Rührteig ist mit gemahlener Haselnuss und getrockneten Aprikosen zubereitet worden. Besonders an diesem Teig ist die Zugabe von Weißwein und Weingelee.